Verlegung & Pflege
Verlege- und Pflegeanleitung
Damit Sie an Ihrem Bodenbelag lange Freude haben möchten wir Ihnen mit dieser Broschüre Hinweise zur Verlegung, zur Reinigung und Pflege des Produkts geben.
Allgemeines zu Kokos und Sisal
Kokos und Sisal sind Naturfasern und haben ihre besonderen Eigenschaften, die wir nicht beeinflussen können.
Bei diesen nachwachsenden Rohstoffen handelt es sich um Hartfasern, die sich beim Verarbeiten spröde verhalten. Es ist normal, dass sich beim Verspinnen Garnverdickungen ergeben, die das Warenbild beeinflussen. Diese Eigenschaft ist charakteristisch für natürliche Materialien, wie auch bei Leinen oder Seide.
Es handelt sich um ein hygroskopisches Material wie Holz. Atmungsaktivität, antistatisches Verhalten, hohe Strapazierfähigkeit und problemlose Entsorgung sind von Natur aus gegeben.
Lichtechtheit und Wasserfestigkeit bringen nur durchschnittliche Werte, da naturfarbene und gebleichte Fasern durch Sonnenlicht nachdunkeln und gefärbte Fasern im Laufe der Zeit etwas ausbleichen. Direkte Sonneneinstrahlung sollte möglichst vermieden oder eingeschränkt werden. Werden die Fasern durchnässt, kann es bei gefärbten Garnen zu einem Auswaschen der Fasern kommen. Auf Grund der natürlichen Eigenschaften sind farbliche Veränderungen von geölten oder gewachsten Holzböden und manchen Steinzeugböden nicht auszuschließen. Dies tritt häufig in Verbindung mit Nässe auf. In solchen Fällen empfehlen wir die Verwendung einer Teppichunterlage. Sollten Farbschattierungen übertragen worden sein sollten man an einer verdeckten Stelle versuchen diese mit normalen Reinigungsmitteln zu entfernen. Ebenfalls bieten sich hier nicht zu aggressive Laugen oder Essig im Putzwasser an. Eine weitere Möglichkeit stellt die Verwendung von Mitteln der Firma Oranex dar, welche auf natürlichen Rohstoffen basieren.
Verschüttetes Wasser sollte in jedem Fall mit einem saugfähigen Tuch aufgenommen und das Material vollständig trockengetupft werden, da so eine Wellenbildung unter Umständen vermieden werden kann.
Da die Naturfasern wie Holz unterschiedliche Farbtöne im Naturzustand haben, wirkt dies sich auch beim Färben aus. Abbildungen sowie Musterkollektionen geben nur den ungefähren Farbausfall wieder. Kleine Farbunterschiede sind eine natürliche Eigenschaft und kein Reklamationsgrund. Gleiches gilt für die Maßgenauigkeit. Umwelteinflüsse können zu Dehnung oder Schrumpfung in geringem Maße führen. Wenn Sie auf genaue Breite angewiesen sind, bitte unbedingt bei der Bestellung vermerken. Gleiches gilt, wenn mehrere Bahnen in einem Raum nebeneinander verlegt werden. Möglichst keine unterschiedlichen Warenbreiten im gleichen Raum verlegen.
Beim Zuschnitt orientieren wir uns weitestgehend an der Web- und Tuftrichtung, so dass Teppiche leicht aus dem Winkel laufen können, Noppenübersprünge lassen sich bei größeren Teppichen nicht immer vermeiden. Durch den Transport auf Rolle können die Kanten evtl. etwas hochstehen, dies legt sich erfahrungsgemäß nach einigen Tagen. Die Bordüren kann evtl. ebenfalls kleine Falten aufweisen, welche sich mit einem feuchten Tuch und einem Dampfbügeleisen beseitigen lassen. Unregelmäßigkeiten in der Struktur sind Materialbedingt und geben einen individuellen, natürlichen Charakter.
Die meisten unserer Naturfaserbeläge haben Arbeitsbereichseignung und Stuhlrolleneignung gemäß der entsprechenden DIN-Norm. Bei starker Beanspruchung empfehlen wir jedoch die Verwendung von Stuhlrollenunterlagen.
Zu beachten ist, besonders bei Sisal, eine gewisse Empfindlichkeit gegenüber punktuellen Belastungen. Durch Druck auf die verwebten Fasern (z.B. durch dünne Stuhlbeine) werden diese zusammengepresst. Mit der jeweiligen Lichtbrechung wird so eine veränderte Gesamtoptik erzeugt. Daher sollten keine Rollcontainer/Rollwagen über den Belag geschoben werden.
Teppiche sollten auf trockenen Untergrund gelegt werden. Bei verschiedenen Böden sollten Einschränkungen der Hersteller beachtet werden, da es bei bestimmten Versiegelungen, z.B. bei Parkett, zu Reaktionen mit der Beschichtung kommen kann. Das gleiche gilt für Reinigungsmittel. In Räumen, in denen sich die Naturprodukte befinden, sollte die Luftfeuchtigkeit über 50% betragen. So kann eine Versprödung der naturgewachsenen Materialien vermieden und eine lange Lebensdauer des Produktes gefördert werden.
Verlegung von Kokos und Sisal
Bei der Verlegung von Naturfaserbodenbelägen wie Kokos und Sisal sollte immer eine Verklebung stattfinden, da die Bodenbeläge sich oftmals durch Klimaveränderungen der Umgebung in der Dimension verändern können. Für lose verlegte Ware kann keine Gewährleistung übernommen werden. Die Ware sollte vor dem Zuschnitt geprüft werden. Verlegte und zugeschnittene Ware kann nicht zurückgenommen werden. Farbabweichungen bei unterschiedlichen Breiten/Chargen lassen sich naturbedingt nicht immer vermeiden.
Vorbereitung des Raumes
Die Malerarbeiten sollten abgeschlossen sein und Fußleisten und Viertelstäbe entfernt worden sein. Der Boden sollte gem. den Klebstoffempfehlungen vorbehandelt sein.
Vorbereitung der Ware
Die Ware vollflächig ausrollen und zwar so, dass möglichst eine Webkante erhalten bleiben kann und die anderen Seiten gleichmäßig hochstehen. An jeder Seite sollten die Kanten ca. 5-10 cm hochstehen. Dies ist von der Außenluftfeuchte abhängig). Das Material falls möglich 3 Tage akklimatisieren lassen, im Winter bei voll aufgedrehter Heizung, damit ein späteres Schrumpfen des Materials eingeschränkt werden kann. Bei der Verlegung sollte möglichst Raumtemperatur herrschen.
Vorbereitung der Schnittkanten (bei unbeschichteter Ware)
Alle erforderlichen Schnittkanten von der Geweberückseite mit einem Filzstift dünn anzeichnen und mit einem klaren Kontaktkleber ca. 4 cm breit einstreichen (ca. 3 cm nach innen und ca. 1 cm nach außen vom Strich). Darauf achten, dass das Material gut benetzt wir, aber dennoch kein Kleber auf die Oberfläche durchdringt.
Verklebung mit dem Fußboden
Das Material zur Hälfte zurückschlagen, beginnend mit der Türseite. Den Klebstoff mit einem entsprechend gezahnten Spachtel (meist B2), abhängig von der Dicke der Ware und dem Klebstoff. (Empfehlung Schönox EMI Classic). Den Klebstoff gleichmäßig auf dem gereinigten und festen Untergrund gleichmäßig auftragen und gem. Anleitung (EMI Classic 1/2 Stunde, bei kalten Wetter evl. länger)) ablüften lassen. Dabei Klebstoffansammlungen vermeiden Die Bahn anschließend in das Klebstoffbett einlegen, dabei darauf achten, dass eine vorgeleimte Schnittkante exakt passend hingelegt wird.
Mit der anderen Hälfte genauso verfahren und anschließend vorsichtig mit einer Teppichwalze überrollen ohne die Ware zu verschieben.
Zuschnitt
Anschließend mit einem Spezialmesser (bspw. Roberts Kantenschneider de Luxe) die Ware abschneiden. Das Material kann auch einfach in den Winkel zwischen Boden und Wand gedrückt werden und hier mit einer Trapezklinge bündig abgeschnitten werden. Sollte das Messer nicht ganz durchdringen kann mit einer starken Schere entlang der sichtbaren Schnittgasse das Material durchgeschnitten werden. Das Material im Anschluss erneut mit der Walze überrollen bzw. heruntertreten und ggf. Beulen mit einem Hammer vorsichtig festklopfen. Es ist auch möglich die Ware vor dem Verkleben zuzuschneiden, hier sollte allerdings mit den Schnittkanten sorgsam umgegangen werden, da diese sonst ausfransen können.
Verlegung mit Naht
Die Verlegung mit Naht erfolgt wie oben beschrieben, jedoch sollten die Bahnen sich im Nahtbereich ca. einen Zentimeter überlappten. Dieser Überhang muss nach den Verkleben zu beiden Seiten weggedrückt werden, so dass sich links und rechts der Naht eine zusammengestauchte Zone bildet, die einen festen Nahtzusammenschluss gewährleistet.
Reinigung und Pflege
Die regelmäßige Reinigung und Pflege ist, neben einer fachmännischen Verlegung und Verarbeitung Voraussetzung für eine lange Lebensdauer von textilen Bodenbelägen. Schmutz in Bodenbelägen kann mit der Zeit zu Reibungseffekten führen, welche die Fasern beschädigen können
Grundreinigung
Die allgemeine Grundreinigung sowohl bei Kokos, als auch bei Sisal erfolgt mit einem handelsüblichen Staubsauger. Um Beschädigungen am Flor und das Herauslösen von Fasern zu vermeiden sollte kein rotierender Bürstenkopf mit harten Bürsten verwendet werden.
Um das Material großflächig aufzufrischen können 1-2 mal im Jahr handelsübliche Trockenshampoos verwendet werden. Eine Durchfeuchtung des Materials sollte unter allen Umständen vermieden werden.
Fleckentfernung
Naturfasern wie Kokos und Sisal besitzen eine poröse Oberfläche. Daher sollten Verunreinigungen möglichst schnell entfernt werden und Flüssigkeiten sollte sofort mit einem Tuch abgetupft werden. Ein starkes Reiben sollte nach Möglichkeit vermieden werden, ebenso wie ein großflächiges Durchfeuchten des Bodenbelages.
Die Fleckentfernung immer an einer unauffälligen Stelle testen. Eine Übersicht zur Fleckentfernung von verschiedenen Fleckenarten können Sie im hinteren Teil dieser Broschüre auf der Fleckenscheibe finden.
Verlegung von Kokos Bison Velours
Allgemein
Für ein optimales Ergebnis müssen die Verarbeitungsrichtlinien beachtet werden. Bitte nur Kleber aus einer Produktlinie verwenden. Vor dem Verlegen das Material auf eventuelle Fehler und das Muster prüfen. Kokosmatten nur im Innenbereich verwenden.
Vor jeder Verlegung muss der Untergrund sauber, trocken, zug- und druckfest sein. Uneben Böden spachteln und abschleifen. Das Material sollte vor jeder Verlegung 24 Stunden akklimatisiert werden.
Temperatur des Unterbodens: mind. 15° C, Raumtemperatur ca. 18° C, direkte Wäremeinstrahlung während des Verlegens vermeiden, Relative Luftfeuchtigkeit : <70 %
Verlegung von kleineren Flächen (<5 m²)
Auf ebenem, weichem oder trockenem Untergrund kann das Material lose verlegt werden. Fall möglich empfiehlt es sich die Matte auf dem Untergrund mit doppelseitigem Klebeband zu fixieren. Auf Teppichboden oder harten Böden möglichst eine geeignete Unterlage verwenden. Bitte auf eine maximale Dehnung bzw. Schrumpfung von 0,4 % achten.
Verlegung größerer Flächen (>5 m²)
Fächen über 5m² müssen vollflächig verklebt werden. Das Material muss spannungsfrei und flach eingelegt werden. Bitte beachten Sie die Vorschriften des Kleberherstellers.
Kleberempfehlungen
Bei absorbierenden/porösen Untergründen: Faserverstärkter Dispersionsklebstoff (max. Bodenfeuchte <2,5 %) bspw. UZIN KE 66), Trockene Verklebung: Sigan 1 (in Kombination mit Planus)
Bei geschlossenen/nicht porösen Untergründen: 2 Komponenten PU Klebstoff (bspw. UZIN KR 430 ), Trockene Verklebung: Sigan 2
Reinigung und Pflege von Kokosmatten und Schmutzfangmatten
Türmatten sind dafür konzipiert Schmutz und Feuchtigkeit schon am Eingang aufzufangen und so das Gebäude sauber zu halten. Auch soll der restliche Bodenbelag so geschützt werden
Um die Eigenschaften der Matten möglichst lange zu bewahren sollten diese regelmäßig gereinigt werden.
Diese Reinigungsempfehlung gibt einen Überblick über Möglichkeiten und Schmutzarten und deren Reinigung.
Durch die Eigenschaften einer Türmatte wird vermieden, dass Schmutz in das Gebäude getragen wird. Dies sorgt für weniger Reinigungsaufwand im restlichen Gebäude und schützt ebenfalls andere Bodenbeläge wie beispielsweise Parkett oder Laminat.
Sand und anderer Schmutz ist scharf und kann andere Bodenbeläge beschädigen. Auch anderer Schmutz wie Öle, Fette und Teer können die anderen Bodenbeläge im Haus beeinträchtigen.
Türmatten sind durch einen etwas gröberen Flor als beispielsweise Teppichböden in der Lage Schmutz in den Zwischenräumen aufzufangen. Dieser sinkt in der Matte nach unten und wird so festgehalten. Durch eine oftmals melierte oder dunklere Struktur ist der festgehaltene Schmutz oftmals nicht sichtbar.
Um diese positiven Eigenschaften zu erhalten ist eine regelmäßige Reinigung erforderlich.
Diese sorgt dafür, dass auch Schmutz im unteren Bereich der Matte entfernt wird und gibt der Matte nicht nur ein frischeres Aussehen. Es erhöht auch die Lebensdauer der Matte, da ein Scheuern der Fasern mit dem Schmutz verringert wird. Auch erhöht dies regelmäßig die Saugfähigkeit von Türmatten.
Reinigung und Pflege von Schmutzfangmatten.
Regelmäßig staubsaugen
Schmutzfangmatten sollten, falls möglich, täglich mit dem Staubsauger gereinigt werden. So wird die Absorptionsfähigkeit der Matte erhalten. Hierbei sollte die gesamte Matte gesaugt werden, nicht nur punktuell. Auch scheinbar saubere Stellen können Schmutz im unteren Bereich der Matte enthalten.
Staubsauger
Bei Schmutzfangmatten kann ein Staubsauger mit rotierenden Bürsten die Reinigung erleichtern. Bei einem handelsüblichen Staubsauger sollte darauf geachtet werden, dass diese entsprechend auf die Teppichstufe eingestellt wird, da diese eine tiefgreifendere Reinigung als die Parkettstufe ermöglicht.
Sprühextraktion
Bei der Sprühextraktion wird Wasser mit einem Reinigungsmittel in die Matte gesprüht und danach wieder abgesaugt. Dies ermöglicht eine tiefgreifendere Reinigung und sollte 1-2 Mal im Jahr erfolgen.
Reinigungsmittel
Verwenden Sie zur feuchten Reinigung ein PH-neutrales, synthetisches, und professionelles Reinigungsmittel. Verwenden Sie keine Seife, da diese Rückstände hinterlassen kann und somit Schmutz anzieht.
Reinigung und Pflege von Kokosmatten
Kokosmatten sind ein Naturprodukt und verändern Ihr Aussehen um Laufe der Nutzung leicht.
Trockener Schmutz
Trockener Schmutz sollte regelmäßig mit einem Staubsauger entfernt werden. Um tiefer sitzenden Schmutz zu entfernen empfiehlt es sich die Kokosmatte zu drehen und den Rücken abzuklopfen. So wird auch tief sitzender Schmutz gelockert. Anschließend die Matte erneut absaugen. Die Matte nicht an einer Ecke anfassen und gegen eine Wand schlagen, da dadurch der Rücken reißen kann.
Nasser Schmutz
Nasser Schmutz sollte zuerst getrocknet werden und kann anschließend wie trockener Schmutz behandelt werden.
Es wird davon abgeraten Kokosmatten mit einer rotierenden Bürste oder nass zu reinigen. Dies kann zu vermehrtem Faserausfall führen und die Lebensdauer der Matte verringern.